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Das Potenzmittel Viagra: Wirkung, Tipps & Gefahren

21. Juni 2023 | Potenzmittel

Viagra ist das meistgehandelte Potenzmittel weltweit: Wie wirkt es? Was muss bei der Einnahme beachtet werden? Wie riskant ist Viagra?

Das Potenzmittel Viagra: Was ist es?

Viagra ist eine Zufallsentdeckung. Eigentlich forschte der Pharmakonzern Pfizer an einem Wirkstoff zur Blutdrucksenkung. Der Wirkstoff Sildenafil senkte zwar nicht wie erhofft den Blutdruck, steigerte jedoch die Erektionsfähigkeit bei Männern mit organisch bedingten Erektionsstörungen. Entsprechend vermarktet Pfizer die Entdeckung ab 1998 als Potenzmittel unter dem Namen «Viagra».

Heute ist Viagra das weltweit meistverschriebene Medikament zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion. Häufig wird daher in Analogie zur Anti-Baby-Pille von der «zweiten sexuellen Revolution» gesprochen. Während die Pille für die Frau die Schwangerschaft verhindert und so das Ausleben der sexuellen Lust erleichtert, erlaubt Viagra Männern mit physisch bedingten Erektionsstörungen ein aktives Sexualleben.

Wie wirkt es?

Viagra und etliche Nachahmerpräparate verhindern über das Enzym Phosphodiesterase 5, ein sogenannter PDE-5 Hemmer, die Anspannung der Muskulatur der Schwellkörper. Wenn die Muskulatur entspannt ist, kann das Blut zur Erektion in den Penis einströmen und dortbleiben. Die Erektion ist damit erstens wahrscheinlicher, zweitens ausgeprägter und drittens anhaltender bzw. verkürzt sich der Abstand bis eine Erektion erneut möglich ist.

Wie lange wirkt Viagra?

Der Wirkstoff erreicht etwa eine Stunde nach Einnahme seine höchste Konzentration im Blut und somit seine volle Wirkung. Ab dann wird er wieder abgebaut. Die Erektionsfähigkeit lässt wieder nach. Nach einer Dauer von etwa 4 Stunden hat Viagra keinen Effekt mehr auf die Erektionsfähigkeit.

Der Anwendungsbereich: Wann wirkt Viagra?

Vereinfacht ausgedrückt kommt es zu einer Erektion, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens das Empfinden von Lust: eine physische oder psychische Stimulation wird dann als sexueller Reiz wahrgenommen. Zweitens die körperliche Fähigkeit zum Ausleben der Lust: die Erektionsfähigkeit.

Viagra setzt an der zweiten Bedingung an. Das Potenzmittel erhöht und verlängert die Erektionsfähigkeit, hat jedoch keinen Einfluss auf die die Libido und die Wahrnehmung sexueller Reize.

Folglich ist der Anwendungsbereich von Viagra eingeschränkt. Bei psychisch bedingten Erektionsstörungen mit einer fehlenden Libido kann Viagra kaum etwas bewirken. Ohne sexuelle Erregung fehlt schlicht der Anlass für eine Erektion. Ohne Beseitigung der psychischen Ursachen wie z.B. Angst, Stress oder mangelndes Selbstbewusstsein mit oder ohne Therapie wird die erektile Dysfunktion andauern. Bevor zu Viagra gegriffen wird, müssen also die Ursachen der Erektionsstörung abgeklärt werden.

Risiken: Welche Gefahren birgt die Einnahme von Viagra?

Die Einnahme von Viagra ist nicht frei von Nebenwirkungen für den Mann. Diese reichen von Kopfschmerzen, über die Sehbeeinträchtigungen bis hin zum Herzinfarkt (Mehr zu den Nebenwirkungen hier). Zahlreiche kurzfristige Nebenwirkungen treten sogar sehr häufig oder häufig auf und können mitunter lebensgefährdend sein. Die selteneren langfristigen Nebenwirkungen können ebenfalls die Lebensqualität erheblich beinträchtigen. Bei regelmässiger Einnahme oder auch bei hohen Dosierungen ist also durchaus mit Nebenwirkungen zu rechnen.

Vorerkrankungen, Gesundheit, Alter

Vorerkrankungen des Blutes oder der Organe können die Risiken der Einnahme erheblich erhöhen oder die Wirkungen beeinträchtigen. Wer körperliche Belastungen meiden muss, sollte auf die Einnahme von Viagra verzichten, z.B. Personen mit Herzerkrankungen, früherem Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Eine Beeinträchtigung der Nieren- bzw. Leberfunktion verkürzt bzw. verlängert Wirkungsdauer von Viagra.

Bei älteren Männern setzt die Wirkung aufgrund des langsameren Stoffwechsels etwas später ein und dauert länger an.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bei der Einnahme anderer Medikamente kann es zu Wechselwirkungen kommen. Insbesondere bei nitrathaltigen Medikamenten können die blutdrucksenkende Wirkung von Viagra verstärken und zu einem lebensgefährlichen Kreislaufversagen führen. Bei Medikamenten, die über das gleiche Enzym abgebaut werden, kann zu einer verlängerten Wirkung kommen. Bei Substanzen, die den enzymatischen Abbau hemmen, zu einer gefährlichen Anreicherung von Abbauprodukten. Grundsätzlich sollten daher bei der Einnahme weiterer Medikamente ärztlicher Rat eingeholt werden.

Alkohol und illegale Drogen

Regelmässiger Alkohol- oder Drogenkonsum kann die Erektion nachhaltig beeinrächtigen, also selbst eine Ursache für die erektile Dysfunktion sein, weshalb besser auf Alkohol verzichtet als auf Viagra gesetzt werden sollte.

In Kombination mit Viagra kann Alkohol den Blutdruck senken, so dass Nebenwirkungen wie Schwindel oder Ohnmacht gehäuft auftreten. Alkohol verringert zudem die Wirkungsstärke und -dauer des Potenzmittels.

Illegale Drogen wie Amphetamine beschleunigen den Herzschlang und erhöhen den Blutdruck. In Kombination mit Viagra können sie zu Kreislaufschwächen führen. Substanzen, die den Kreislauf dämpfen wie z.B. Ketamin oder GHB/GBL können zusammen mit Viagra einem lebensgefährlichen Versagen von Herz oder Kreislauf führen. Insbesondere der Mischkonsum von Alkohol, Viagra und Drogen oder Medikamenten kann lebensbedrohlich sein.

Ernährung

Viagra wird oral als Pille oder Filmtablette verabreicht und über die Verdauung aufgenommen. Bei der Einnahme während oder nach üppigen, fett- oder proteinreichen Mahlzeiten wird die Aufnahme des Wirkstoffs erschwert. Die Wirkung tritt also später ein und fällt geringer aus. Es empfiehlt sich daher, Viagra auf leeren Magen einzunehmen.

Verkehr

Viagra kann zu Nebenwirkungen wie Schwindel führen und auch das Sehvermögen beeinträchtigen. Im Strassenverkehr ist deshalb höchste Vorsicht geboten. Bei Anzeichen von solchen Nebenwirkungen sollte auf das Lenken von Fahrzeugen verzichtet werden.

Fälschungen

Viagra ist zwar in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz rezeptpflichtig, kann jedoch ohne grosse Umstände online bestellt werden. Die Bestellung im Internet ist allerdings weniger verlässlich als der Kauf vor Ort in Apotheken. Online werden sehr häufig Fälschungen von Viagra und entsprechende Generika vertrieben. Die Präparate enthalten dann weniger oder andere, mitunter schädliche Wirkstoffe. Die Risiken und Nebenwirkungen sind dann nicht mehr kalkulierbar.

Überdosis

Die Dosierungsempfehlungen sollten unbedingt eingehalten werden, z.B. maximal einmal pro Tag. Eine Höherdosierung verstärkt zwar nicht die Erektionsfähigkeit, erhöht die Risiken und Nebenwirkungen jedoch markant.

Die Risiken und Nebenwirkungen von Viagra sind beträchtlich. Die Einnahme sollte daher nur nach ärztlicher Beratung stattfinden, dies gilt insbesondere für ältere Männer. Gesunde Personen ohne erektile Dysfunktion können und sollten auf die Einnahmen grundsätzlich verzichten.

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